(vanityfair.de, 19.September 2007) Immer Hochbetrieb [mehr] (stern.de, 5. Mai 2007) Klaus Kinskis Auferstehung Das Enfant terrible unter den deutschen Schauspielern ist zurück. Deutsche Filmschaffende haben Klaus Kinski eine digitale Identität verpasst. Beim Digitalkongress FMX in Stuttgart zeigten sie erstmals den Trailer von Kinskis neuestem - und vorläufig letztem - Film. [mehr] (3sat, 20. Februar 2006, 23.50 Uhr) Hunger, Food and Taste Der "talent campus" bietet jungen Filmkünstlern ein ideales Forum Manche mögen’s heiß, manche scharf und manche eher deftig. Filmen und Kochen, beides ist eine Frage des Geschmacks. Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten, über den Film von Andreas Krein, "Im Hochbetrieb", nicht. Der ist "Fünf-Sterne-de-Luxe". Eine amüsante Stummfilm- und Foto-Persiflage. Stan und Olli beim Broterwerb. Und das passt zu "Hunger, Food and Taste". Denn so lautet das Thema des "talent campus". Andreas Krein hat es mit seinem Kurzfilm in die Elite-Uni der Berlinale geschafft. Mehr als 500 Jung-Regisseure, Drehbuchschreiber und Schauspieler aus der ganzen Welt wollen sich hier Tricks und Tipps von den Profis abschauen. "Wir bieten für sechs Tage einen Ort der Begegnung", erklärt die Leiterin des "talent campus", Cathy Rohnke. "Wo man lernen kann von berühmten Leuten, wo man in Workshops handfeste Sachen machen kann[...]" (yaez, 19. März 2004) Der Pixelmann Von Janos Burghardt Andreas Krein bastelt in London am Hut von Harry Potter und dreht in Köln einen Film über den Dächern von New York. Er macht digitale Filmeffekte und einiges möglich, das nicht ganz der Realität entspricht. YAEZ sprach mit dem Trickfilmer über Bluescreen und Compositing... Andreas Krein ist 29 Jahre alt und Student an der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg. Ihn faszinieren Filmeffekte, die in der Postproduktion digital gebaut, dann animiert und schlussendlich eingesetzt werden. Während viele Studenten in den Semesterferien jobben, ist es bei Andreas Krein mehr. Sein Arbeitsbereich ist das Einsetzen, unter Profis auch Compositing genannt. Das macht er mittlerweile so gut, dass er in London für Harry Potter („Harry Potter und die Kammer des Schreckens“) aktiv werden durfte. Einige Spinnen setzte er in den Film ein, auch am legendären Hut war er beteiligt. Doch wirklich sein eigen nennen kann er vor allem sein Diplomprojekt „Hochbetrieb“. Die Geschichte des Kurzfilms stammt aus seiner Feder, obligatorisch sind die Effekte, und dann übernahm er kurzerhand auch noch die Regie. Schauplatz ist ein Wolkenkratzer in New York. Hoch oben auf einem Gerüst in der Mittagspause. Ein Vorarbeiter, sein Lehrling und dessen Frosch spielen die Hauptrollen. Hans-Martin Stier und Roman Knizka sind seine Schauspieler, ersterer bekannt aus „Anatomie 2“ von Stefan Ruzowitzky und letztere aus Serien wie SK Kölsch und das Alphateam. Gute Bedingungen für ein Film-Diplomprojekt, der Erfolg ist trotzdem überraschend. Mittlerweile lief „Hochbetrieb“ auf 40 Festivals in vielen Ländern, Höhepunkt war die Vorführung auf der Bienale in Venedig. Auch auf dem 12. Internationalen Trickfilmfestival in Stuttgart wird der Kurzfilm laufen, jedoch außer Konkurrenz, da nicht im Wettbewerb. „Erstaunlich, damit hatte ich nicht gerechnet“, sagt Andreas Krein und freut sich des Erfolges. Aber er ist nicht alleine. Es gibt alleine in Deutschland viele große Firmen und Freelancer für visuelle Effekte in Filmen. Seit zehn Jahren schon kommen nur noch wenige Filme ohne Computerhilfe aus, im Action-Genre ist eine Produktion ohne Bluescreen und Pixelschieberei kaum denkbar. Andreas Krein und seine Mitstreiter könnten Schauspieler überflüssig machen, digitale Protagonisten in Szene setzen. Doch er weiß um die Qualitäten echter Schauspielerei und um die Grenzen des Computerhandwerks. Ein gelungener Film sei „Fight Club“ mit Brad Pitt. Die digitalen Effekte sind kaum zu erkennen, doch die Schlussexplosion und so manche Szene wären ohne eine digitale Nachbearbeitung nicht möglich gewesen, sagt Krein. Und auch „Terminator 2“ und die James Cameron-Filme seien gelungen, doch Matrix 2 und 3 sei „zuviel des guten“, sagt der junge Filmspezialist für visuelle Effekte und ärgert sich über den digitalen „Overkill“. Andreas Krein verabschiedet sich und verschwindet wieder in die Welt der anonymen Filmeffekte." (Screen, 12. Februar 2004)
(Wiesbadener Tagblatt, 2. August 1997) "Schon sehr früh in Richtung Disney Der Wiesbadener Jungfilmer Andreas Krein beeindruckt mit seiner sinnlichen Animation Andreas Krein ist gerade mal 21 Jahre jung, studiert seit Ende 1996 an der Filmakademie Bade-Württemberg in Ludwigsburg und macht allem Anschein nach mit "1/2 Seite gekritzelter Zeilen aus Gedanken und Gefühlen eines Augenblicks" ziemlich Furore. Jedenfalls beeindruckte das Wiesbadener Eigengewächs mit seiner sinnlich anmutenden Animation "Typokinematographikon" den Bundesverband Jugend und Film e.V. Prompt wurde der dreieinhalb Minuten lange 16mm-Streifen mit seinen bildhaft sprechenden Bildern ins handverlesene "Filmprogramm V" der 32. Werkstatt für junge Filmer aufgenommen. In einer Abendschau flimmerte dann "der Stapel von 1 500 Seiten" über die Leinwand der Caligari FilmBühne und bekam Szenenapplaus: Gesichter und eine Tänzerin tauchen aus der Typographie auf. Eine schreibende Hand erzählt in ureigener Ästhetik und erinnert in der medialen Symbiose an Escher. Zufall? Natürlich nicht. "Ich habe aus dem Text Bilder gemacht und umgekehrt. Die beiden Medien sollten miteinander verbunden werden", erklärt der Filmstudent die ihm gestellte Aufgabe des Übungsfilms. Unterschwellig ist dem liebevoll detailliert gemachten Streifen das Faible für Graphik-Design anzusehen. Kein Wunder - ein Graphik-Design-Studium hätte es für den Ingenieurssproß, der schon als Leibniz-Gymnasiast die Schülerzeitung "Mülltonne" mit Comics illustrierte und als Zwölfjähriger für Vaters selbstgebauten PC ein Graphikprogramm entwarf, durchaus auch sein können. Schließlich stand für den zehnjährigen Andreas der Berufswunsch "Disney-Animator" glasklar fest: "Disney war mein Gift." Der pfiffige Knabe hatte sich zuvor Fachbücher besorgt, vom berühmten Supervising Animator Andreas Deja gehört und sich tatsächlich Bewerbungsunterlagen besorgt. Und ist davon überzeugt, sein Händchen für Bildaufteilung, Rhythmus und Kamerawinkel durchs viele Comicstöbern entwickelt zu haben. "Erstmals wurde Computergraphik dramturgisch perfekt eingesetzt. Der Film hat mir richtig Energie gegeben", ist Krein noch heute von Camerons Kassenknüller "Abyss" mit seinen virtuellen Realitäten fasziniert. Von der Ludwigsburger Akademie, deren 260 Studierende in einem restaurierten Backsteinbau der Sparte Industriedenkmal untergebracht sind, schwärmt er. Modernste Technikausstattung ist dort obligatorisch, die konsequente praxisnahe Ausrichtung der Studiengänge Film und Medien, Produktion, Filmmusik und Sounddesign ebenso. Mit Jochen Kuhn, dem Professor für Filmgestaltung, unterrichtet übrigens ein gebürtiger Wiesbadener den begabten cineastischen Nachwuchs. Großer Wert wird im Grundstudium sowie dem anschließenden Projektstudium auf Teams gelegt, die gemeinsam Filme realisieren. Andreas Krein sieht sich "derzeit auf dem Lynch-Trip" und bereitet einen zehnminütigen Streifen über innere Ruhe vor. Unter dem Arbeitstitel "Am Fluß" geht es metaphorisch um eine Schriftstellerin an der Hotel-Schreibmaschine. Telefon, Mülleimer und Straße kommen auch vor - Barton Fink läßt vermutlich grüßen. Eike Wihcmann, für gelungene Computergraphik preisgekrönt, schwingt bei der vielversprechenden Produktion die Kamera. Nicht auszuschließen, daß Andreas Krein preis- und förderungswürdig ist. Dem in der Wolle gefärbten Cineasten geht es jedenfalls darum, "die Bilder aus meinem Kopf in sinnliche Filme umzusetzen."
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